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02.08.2020

Wie ich mein eigenes Schreiben motiviert und mit Schwung verfolge

 

Viele meiner KundInnen kämpfen damit, ihren Schreibfluss anzukurbeln und – wenn er denn einmal angekurbelt ist – diesen Schwung aufrecht zu erhalten. „Muss denn wissenschaftliches Schreiben immer so mühsam sein?!“, fragen sie mich.

Ich sage „Nein!“ und möchte dir deshalb heute einen Einblick hinter die Kulissen und meine eigene Schreibpraxis geben.

Die Strategien, die ich nutze, sind übrigens dieselben, die ich vor mehr als fünf Jahren im Rahmen meiner Doktorarbeit etabliert habe, um meine Schreibroutine komplett umzukrempeln und die maßgeblich daran beteiligt waren, dass ich in einem Fünftel der Gesamtlaufzeit meines Projektes mehr als zwei Drittel der Arbeit schreiben und abschließen konnte.

Also lass uns doch gleich loslegen!

In diesem Artikel zeige ich dir
  • wie ich meine Schreibmotivation fördere,
  • mit welchen einfachen Tricks ich mehr Leichtigkeit in mein Schreiben bringe
  • und wie auch deine Schreibarbeit mit mehr Freude und Schwung von der Hand gehen kann.

Strategie 1: PRODUKTIVE SCHREIBORTE FINDEN

 

Meine erste Strategie für eine erfolgreiche Schreibroutine während meines Doktoratsstudiums bestand daraus, produktive Schreiborte zu finden.

Für mich war – und ist bis heute – einer der Knackpunkte für mehr Leichtigkeit im Schreiben, einen Schreibort zu finden, der mich inspiriert und an dem ich wirklich gerne arbeite.

Jahrelang habe ich mich in mein Büro an der Universität gequält: ich durfte als Stipendiatin dort einen eigenen Arbeitsplatz nutzen und hatte für mich selbst den Anspruch, dass auch dort – an diesem privilegierten, ehrwürdigen Ort – meine Dissertation entstehen sollte.

Aber tatsächlich war dieses Büro der Friedhof meiner Inspiration und Produktivität.

Viele Monate habe ich dort zugebracht, ohne nennenswerte Fortschritte in meinem Projekt zu machen, bevor ich mir eingestanden habe, dass niemandem (weder mir selbst, meinen Betreuern, meiner Dissertation oder meiner weiteren wissenschaftlichen Laufbahn) damit geholfen sein würde, 40h+ in der Woche an diesem Schreibtisch zu sitzen, ohne tatsächlich zu schreiben.

Mir das erste Mal zu erlauben, meinen Laptop und den Ausdruck eines einzelnen Fachartikels einzupacken und mich damit in mein Lieblingscafé zu verziehen, hat sich wie ein verbotenes Abenteuer angefühlt.

Da saß ich nun vor meinem Cappuccino, im Hintergrund Gemurmel der anderen Gäste, und konnte zum ersten Mal seit Monaten beim Arbeiten wieder richtig durchatmen.

In mein Büro bin ich danach nie wieder gegangen, um zu arbeiten…

Stattdessen habe ich die kommenden Wochen genutzt, um verschiedenste Schreiborte kennenzulernen und für mich auszuprobieren: weitere Kaffeehäuser, verschiedenste Bibliotheken (kennst du zB schon die Bibliotheken in deiner Stadt, die im Sommer mit einer Klimaanlage ausgestattet sind?!), Parks – nichts war vor mir und meiner neuen Arbeitswut mehr sicher 😉

Und bis heute liebe ich diesen anregenden Mix aus unterschiedlichen Schreiborten, die ich je nach Textprojekt und Tagesstimmung wähle.

Dadurch bleibe ich motiviert und nutze meine Zeit gerne zum Arbeiten. Ich muss mich dazu nicht zwingen, sondern freue mich schon im Vorfeld richtig darauf, wieder einen inspirierenden Ort aufsuchen zu können und darauf, hier ins Schreiben einzutauchen.

Du willst deinen ganz individuellen Schreibtyp als WissenschaftlerIn herausfinden und den Schreibprozess deiner Dissertation von nun an mit Leichtigkeit meistern?

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Strategie 2: STIFT UND PAPIER STATT COMPUTER

 

Eine zweite, aber nicht weniger entscheidende Weiterentwicklung meiner Schreibroutine während der Promotion war der Wechsel von Computer zu Stift und Papier für alle Arten von Rohtextproduktion.

Handschriftlich fließen bei mir die Gedanken und Formulierungen einfach viel flüssiger, während ich gleichzeitig leichter den roten Faden meiner Ausführungen mitverfolgen kann. Denken und Schreiben ergänzen sich auf optimale Weise und ich komme der Essenz meiner eigenen Aussagen immer weiter auf die Schliche.

Und mittelfristig hat sich das handschriftliche, freie Schreiben auch positiv auf meine Ausdrucksstärke ausgewirkt.

Erschien es mir zu Beginn meines Doktoratsstudiums noch notwendig, jeden Satz mehrfach um- und neuzuschreiben, konnte ich später im Flow des spontanen Schreibens längere Textpassagen oder gar ganze Seiten Rohtext produzieren und anschließend fast eins zu eins in mein elektronisches Textdokument übertragen.

Noch zwei Fußnoten ergänzt, drei Formulierungen nachgeschärft und fertig war ein Textabschnitt, für den ich sonst Tage an mühevollster Arbeit investieren hätte müssen.

Schreibfluss, ahoi!

Auch heute schreibe ich den gesamten Content für mein Unternehmen handschriftlich in einem Notizbuch vor und übertrage die Texte erst später in elektronische Form.

Der vermeintliche Mehraufwand des Doppelt-Schreibens wird dadurch relativiert, dass viele Texte mir beim reinen Arbeiten vorm Computer einfach nicht so leicht und flüssig von der Hand gehen würden.

Insgesamt spare ich so also nicht nur Nerven, sondern auch Zeit!

Die Verknüpfung der beiden genannten Strategien – das Schreiben an selbstgewählten, inspirierenden Orten und das handschriftliche Vorschreiben von Rohtexten – war es jedenfalls, die meine Dissertation entscheidend vorangebracht haben und die seither einen Fixplatz in meiner Schreibroutine haben.

Und das Beste?

Sie eignen sich für alle Arten von akademischen und beruflichen Textprojekten – Ausprobieren dringend empfohlen!

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