Zurück 04.01.2022

Schreibblockade in der Dissertation? So einfach kannst du sie lösen!

 

Wenn ich Promovierende nach einem Wunsch für ihr wissenschaftliches Schreiben frage, höre ich fast immer dasselbe: „Wie vermeide bzw. löse ich Schreibblockaden?“

Schreiben ist nun mal von zentraler Bedeutung für die Promotion. Und eine Schreibblockade kann im Extremfall das Scheitern des gesamten Projekts zur Folge haben.

Kein Wunder, dass die Angst vor Schreibblockaden vielen Promovierenden so tief im Nacken sitzt.

Dabei müssen wir – aus schreibwissenschaftlicher Sicht – eigentlich zwischen Schreibblockaden und Schreibstörungen unterscheiden.

Eine veritable Schreibblockade, die mit psychologischer Unterstützung gelöst werden muss, erfahren in Wahrheit nur die allerwenigsten Studierenden. Kleinere und größere Schreibstörungen können in einem so umfangreichen Schreibprojekt aber durchaus vorkommen.

Das können zum Beispiel Schwierigkeiten sein, mit dem Schreiben zu beginnen, Schwierigkeiten, produktives Schreiben über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten oder auch Schwierigkeiten, ein Schreibprojekt irgendwann tatsächlich zum Abschluss zu bringen.

3 wertvolle Strategien, wie auch du mit Schreibstörungen und Schreibblockaden umgehen kannst und in deiner Dissertation immer flüssig vorankommst, erfährst du in diesem Artikel.

In diesem Artikel zeige ich dir

  • warum du dich immer verschiedenster Schreibstrategien bedienen solltest,
  • wie du deinen Arbeitstagen mehr Struktur und Intention verleihst
  • und was dein individuelles Arbeitssetting mit Schreibblockaden zu tun haben kann.

#1 Vielfältige Schreibstrategien kennen und je nach Schreibsituation passend wählen

 

Es gibt kaum etwas Schädlicheres für ein Schreibprojekt, als beim Schreiben stur und immer auf die gleiche Art und Weise vorzugehen. Aber genau das tun leider viele Promovierende.

Sie haben sich – bewusst oder unbewusst – über die Jahre in Studium und Forschung eine Herangehensweise an wissenschaftliche Textproduktion angeeignet, die für sie funktioniert – oder zumindest in der Vergangenheit funktioniert hat.

Und genau da liegt der Fehler: jedes Schreibprojekt ist eine neue Aufgabe, die auch neue Strategien erfordern kann.

Genauso wie ein Radfahrer je nach geplanter Strecke und Aktivität ein Mountainbike, ein Rennrad oder ein Citybike mit Kindersitz wählen wird, kannst und solltest auch du in deiner Dissertation bewusst aus einer breiten Palette an Schreibstrategien wählen – je nachdem, welche Vorgehensweise für deine aktuelle Schreibaufgabe eben am besten geeignet ist.

Mal wirst du beim Schreiben eher planend vorgehen müssen, mal eher deinen Gedanken freien Lauf lassen. Mal wird es sinnvoll sein, eine Textpassage strukturiert zu überarbeiten, mal sinnvoller den betreffenden Textteil noch einmal ganz neu zu schreiben. Mal wirst du dich beim Schreiben eng an der Literatur, deinen Quellen oder Daten orientieren müssen, mal eher an deinen eigenen Gedanken, Assoziationen und Überlegungen.

In all diesen Situationen die dafür optimalen Schreibstrategien zu wählen, vermeidet Frust, eine Blockade deines Schreibflusses und stundenlange Leerlaufzeiten vor dem Computer.

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#2 Konkrete Tagesaufgaben für dein Schreibprojekt formulieren

 

Viele Promovierende verlieren fast täglich Zeit darauf, sich immer wieder von Neuem in ihr Projekt einzudenken.

Die Frage „Was kann ich denn heute überhaupt für mein Projekt tun?!“ bestimmt ihren Arbeitsalltag. Sie kramen sich erstmal stundenlang durch Literatur, Dateien und Ordner und versuchen den Faden ihrer letzten Arbeitsschritte wieder aufzugreifen.

Aber ehe sie sich versehen, schließt sich das Zeitfenster, das sie heute für ihre Dissertation freigeschaufelt haben, schon wieder – erledigt oder gar geschrieben wurde kaum etwas…

Auf Dauer frustriert diese Ineffizienz – und wäre gleichzeitig so leicht zu vermeiden!

Die beste Strategie dagegen ist nämlich, dir einen klaren Arbeitsplan zu machen und schrittweise umzusetzen. Wie das geht, zeige ich dir ausführlich im Blogartikel To Do or not To Do: Effizienter wissenschaftlich Arbeiten mit klar definierten Aufgaben. Dort erfährst du, wie du die großen Tasks für dein Dissertationsprojekte in kleine und handhabbare Aufgaben herunterbrichst und immer weißt, wo du gerade stehst.

Denn genau das willst du tun, um jeden Tag schnell und ohne Umwege ins Arbeiten zu finden!

Wenn du heute zwei Stunden Zeit für die Arbeit an deiner Dissertation hast, willst du nicht erst mit ziellosem Rumkramen, Suchen und Grübeln beginnen. Du solltest deine To Do Liste hernehmen können und dort eine klare Handlungsanweisung an dich selbst vorfinden, was hier und jetzt ansteht.

Denn je konkreter deine Tagesaufgaben definiert sind, desto mehr Denk- und Entscheidungsarbeit nimmst du dir selbst ab – und desto besser findest du ins Arbeiten und Schreiben.

Willst du Schreibfrust und -blockaden von vornherein vermeiden, solltest du also unbedingt damit beginnen, konkrete Aufgaben für deine Arbeitstage zu definieren, die du dann ohne viel Zögern, Zweifeln und Zaudern anpacken kannst.

#3 Dein individuelles Arbeits- und Schreibsetting optimieren

 

Viele von uns sind in einem akademischen Umfeld groß geworden, das zwei prägende Maxime kennt:

1.) „Seriöse wissenschaftliche Arbeit wird an einem dafür vorgesehenen Schreibtisch erledigt – alles andere ist dilettantisch.“

2.) „Seriöse wissenschaftliche Arbeit wird morgens um 8 begonnen – spätnachts arbeiten nur verpeilte Faulpelze, die anders ihre Deadlines nicht einhalten können.“

 

Beide dieser Einstellungen sind auch in vielen Promovierenden tief verankert.

Aber was dabei vergessen wird, ist dass das individuell produktivste Arbeitssetting von Person zu Person enorm variieren kann.

Manche sind eher Morgen-, andere eher Abendmenschen. Manche brauchen bei konzentrierter Arbeit absolute Ruhe, andere eher geschäftige Betriebsamkeit um sich. Manche können besser, manche deutlich schlechter mit Ablenkungen und Störungen beim Arbeiten umgehen.

Das EINE richtige Arbeitssetting für alle gibt es einfach nicht!

Sich das zu verdeutlichen, ist unglaublich wichtig. Denn dein Arbeitssetting hat großen Einfluss darauf, wie gut und produktiv du in deiner Arbeitszeit vorankommen wirst. Wie gut du dich konzentrieren kannst. Wir lange du hier fokussiert bei der Sache bleibst. Und damit natürlich auch, wie erfreulich (oder eben unerfreulich) der Output deines Schreibens sein wird.

Um dein Arbeitssetting zu optimieren, frag dich doch einmal:

  • Welche Schreiborte sind für dich inspirierend und konstruktiv? Wo fühlst du dich wohl und arbeitest gerne? Wo würdest du gerne auch öfter mal an deiner Dissertation arbeiten?
  • Wann sind deine leistungsstärksten Tageszeiten? Wann kannst du dich besonders gut konzentrieren und in einen Flow mit dem Schreiben eintauchen? Wie kannst du in einer normalen Woche mehr von dieser Tageszeit für deine Dissertation freischaufeln?
  • Wie vermeidest du erfolgreich Ablenkungen beim Schreiben? Unordnung am Schreibtisch, häufige Unterbrechungen, Handy oder Social Media sind nur einige Störfaktoren für konzentrierte Arbeit. Welche kritischen Störfaktoren gibt es für deine Konzentration und wie kannst du sie bewusst eliminieren?

 

Wenn du Schreibblockaden oder Schreibstörungen vermeiden willst (oder immer wieder mit deiner Konzentration, deiner Produktivität oder dem Schreiben kämpfst), achte doch einmal ganz bewusst darauf, wie du dein individuelles Schreibsetting optimieren könntest!

Wer weiß: vielleicht hattest du nie eine Schreibblockade oder -störung, sondern einfach nur ungeeignete Arbeitsbedingungen?

Hier noch einmal die Kurzfassung aller Tipps:

 

  1. Nutze verschiedene Schreibstrategien, um für jede Schreibaufgabe und -situation in deinem Projekt gewappnet zu sein und immer flüssig voranzukommen.
  2. Brich dein Projekt in konkrete Tagesaufgaben herunter, die du unmissverständlich formulierst – so startest du mit Intention ins Arbeiten und verlierst dich nicht immer wieder in Planlosigkeit.
  3. Wähle dein Schreibsetting (zB Orte, Zeiten, Rahmenbedingungen,…) wie es für DICH förderlich und motivierend ist.

 

Du wirst sehen: alleine an diesen drei Stellschrauben zu drehen, wird deine Motivation, deinen Fokus – und damit auch deinen Schreibfluss nachhaltig positiv beeinflussen. Und vielleicht hat es ja nur das gebraucht, damit auch du besser mit Schreibblockaden in der Promotion umgehen kannst – oder sie gar nicht erst aufkommen!

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