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Projektplanung + Struktur
25.01.2021

So entwickelst du die inhaltliche Strategie für deine Dissertation

 

„Ach, wenn ich doch nur mehr Zeit für mein Dissertationsprojekt hätte…“

So denken viele Promovierende und schaufeln hoffnungsvoll Abende, Wochenenden, Urlaubswochen – mitunter ganze Semester – frei von anderen Aufgaben und Verpflichtungen, um sich jetzt exklusiv ihrer Dissertation widmen zu können.

Was dann folgt, ist aber oft nicht der erwartete Schub an Produktivität, sondern umso lähmenderer Stillstand.

„Wieso kann ich jetzt nicht schreiben, wo doch sonst gar nichts zu tun ist?!“, fragen sie sich verzweifelt.

Die überraschende Antwort auf diese Frage lautet: weil Zeitmangel oft nicht der wahre Grund für das Stagnieren von Dissertationsprojekten ist.

Auch unendlich viel Zeit zu haben bringt nämlich nichts, wenn man nicht weiß, was man in dieser Zeit konkret tun soll – weil es nämlich an einer klaren Strategie für die inhaltliche Umsetzung der Doktorarbeit scheitert.

In diesem Artikel zeige ich dir

  • was dich entscheidend am Vorankommen in deiner Doktorarbeit hindern kann,
  • warum eine verlässliche inhaltliche Strategie für deine Dissertation so wichtig ist und
  • wie du sie für deine Arbeit entwickelst.

Darum brauchst du eine solide inhaltliche Strategie für deine Dissertation

 

Die verlässlichste Lösung, um mit einem Schreibprojekt in Schwung zu kommen und diesen Schwung nachhaltig aufrecht zu erhalten, ist eine solide Strategie.

Du musst deine Ausgangsposition kennen, dein Ziel und einen Weg, der dorthin führt, um ein Projekt mit Intention verfolgen zu können.

Nur so kannst du die Zeit, die du für dein Projekt zur Verfügung hast, sinnvoll und zielgerichtet planen und nutzen.

Um besser zu erklären, warum diese Strategie so wichtig ist, vergleiche ich ein Dissertationsprojekt gerne mit einer Wanderung.

Du kannst eine Wanderung im dichten Nebel beginnen, ohne genau zu erkennen, wo der Gipfel des Berges liegt, den du erklimmen willst und ohne dir eine sinnvolle Route dorthin überlegt zu haben. Du kannst einfach querfeldein losstapfen und Schritt für Schritt zusehen, wie du von hier aus weiterkommst.

Kannst du machen – empfehlenswert ist es aber nicht.

Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich dein Weg so nämlich deutlich mühevoller gestalten als es nötig gewesen wäre, er wird länger dauern, dich über unzählige Umwege führen – und vielleicht wirst du irgendwann so frustriert sein, dass du aufgibst.

Klüger wäre es, dir vorab eine Wanderkarte bereit zu legen, die vielversprechendste Route an dein Ziel festzulegen und diese Route während der Wanderung regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen, falls es nötig sein sollte.

In einem Dissertationsprojekt ist es ganz ähnlich: auch hier brauchst du einen klaren Fahrplan für dein Vorgehen.

Einerseits, damit du dich im Dschungel von Quellen, Literatur, Daten, Modellen und Theorien nicht verrennst. Andererseits, um festzulegen, welche konkreten Schritte zu erledigen sein werden, bis deine abgeschlossene Arbeit auf dem Tisch liegt.

Blindlings drauflos zu marschieren, funktioniert hier genauso wenig wie bei einer Bergwanderung.

So planst du den Inhalt deiner Doktorarbeit strategisch

 

Mein Tipp?

Entwickle möglichst frühzeitig eine inhaltliche Linie für dein Projekt, die von jetzt bis zum Abschluss führt.

Am besten geht das, indem du dein Projekt von seinem Abschluss zurück nach vorne denkst.

Frag dich also als Erstes: Was willst du in deiner Arbeit wirklich herausfinden oder klären? Welche Frage(n) willst du am Ende deines Projekts seriös beantworten können?

Sobald du dieses Ziel deiner Arbeit kennst, kannst du zurückplanen, welche Teilaspekte des Themas du konkret beleuchten, analysieren oder aufzeigen musst, um am Ende eben jene Antwort fundiert geben zu können.

Was werden deine LeserInnen schrittweise verstehen, erkennen oder lernen müssen, um am Ende alle deine Ausführungen verstanden zu haben – und ihnen zustimmen zu können?

So bekommst du ein erstes Gespür dafür, welche Inhalte und Aspekte eines Themas in deiner Arbeit jedenfalls beleuchtet werden müssen.

Frag dich dabei auch, welche dieser Aspekte du aus der Fachliteratur heraus darstellen kannst und welche du du im Rahmen deiner eigenständigen Forschung herausarbeiten wirst müssen – das hat nämlich entscheidenden Einfluss darauf, WO in deinem Text bestimmte Inhalte sinnvoll Platz finden werden.

Wenn dir der Gesamtaufbau deiner (monographischen oder kumulativen) Dissertation noch gar nicht ganz klar ist, lies gerne hier nach, welche Abschnitte jede Dissertation haben muss – und wie du sie für deine Dissertation richtig planst!

Mit dieser Herangehensweise kannst du ein Projekt von Anfang an klar strukturieren und in handhabbare Teilprojekte herunterbrechen.

Dabei behältst du immer die Linie im Blick, die dich auf direktem Weg zu deinem Fazitkapitel führt.

Das ist deshalb so wichtig, weil die meisten Projekte genau anders herum aufgezogen werden: erst werden unzählige kleinteilige Aspekte eines Themas zusammengetragen, die alle irgendwie relevant und interessant erscheinen – nur um diese diffuse Masse anschließend erst unter großen Mühen wieder sinnvoll sortieren, eingrenzen und strukturieren zu müssen.

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Aber jetzt weißt du es besser und kannst dein Projekt richtig herum – nämlich vom Abschluss zurück – angehen!

Und das beste: diese klare Übersicht über dein Forschungsvorhaben wird dir enorm dabei helfen, Schritt für Schritt mit der Arbeit voranzukommen. Du weißt jetzt, was in deinem Projekt konkret zu tun ist und kannst auch die entsprechenden Aufgaben dafür richtig definieren und auch zeitlich koordinieren.

Du siehst also: mit der richtigen inhaltlichen Strategie ist auch bei dir sicher Schluss mit „Ach, wenn ich doch nur mehr Zeit für mein Dissertationsprojekt hätte…“ 🙂

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