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Motivation + Mindset
03.08.2021

Doktorarbeit abbrechen oder durchziehen? Wie du die typischen Krisen der Promotion meisterst

 

Die Arbeit an einer Dissertation begleitet dich voraussichtlich einige Jahre lang – Studien zufolge liegt die durchschnittliche Promotionsdauer im deutschsprachigen Raum bei 4,5 Jahren.

Das Besondere an dieser Phase deines Lebens ist aber nicht nur ihre Dauer, sondern auch ihre Substanz. Mit großer Wahrscheinlichkeit hast du dich nämlich noch nie zuvor mit einem eigenständigen Forschungsprojekt dieser Dimension rumschlagen müssen.

Kein Wunder, dass es dabei auch zu kleineren und größeren Krisen kommt – mitunter sogar so gravierend, dass du mit dem Gedanken spielst, die Promotion abzubrechen.

Lass mich dazu also gleich sagen: Krisen in der Promotion sind weit verbreitet und völlig normal. So normal sogar, dass sie von SchreibdidaktikerInnen wissenschaftlich kategorisiert und beforscht werden!

In diesem Artikel erfährst du deshalb mehr darüber, warum auch bei dir vielleicht einmal die Frage „Abbrechen oder Dranbleiben?“ aufkommen könnte – und wie du diese Krise meisterst.

In diesem Artikel zeige ich dir…

  • dass du nicht alleine mit deinen Sorgen und Zweifeln bist,
  • welche drei Krisen ganz häufig im Promotionsprozess auftreten
  • und was dir helfen kann, sie zu überwinden.

Im Promotionsprozess setzt du von Beginn an verschiedenste Kompetenzen und Strategien ein: die inhaltliche Konzeption und Umsetzung eines Forschungsvorhabens, die Verschriftlichung von wissenschaftlichen Gedanken, das Management eines Projekts in Form von Zeit- und Arbeitsplanung und vieles mehr.

Das alles wird begleitet von vielfältigen Emotionen – von Motivation und Elan bis hin zu Zweifel und Frust.

Denn während der Promotion können verschiedenste Herausforderungen auftreten. Manche dieser Herausforderungen bringen nur kurzzeitig etwas Sand ins Getriebe und sind rasch wieder überwunden. Andere wirken sich nachhaltig störend auf das Dissertationsprojekt aus und können es über viele Monate verzögern – oder sogar an den Rand des Abbruchs treiben.

 

Doktorarbeit abbrechen oder dranbleiben – die 3 größten Krisen und wie du sie überwindest

 

Diese fast unvermeidliche, emotionale Achterbahnfahrt als einen Teil des Promotionsprozesses zu akzeptieren, ist ein erster und wichtiger Schritt, um an ihr zu wachsen – akademisch wie persönlich.

Aber natürlich ist es auch wichtig, hier immer wieder bewusst hinzusehen und dich zu fragen „Was löst denn Widerstände, Sorgen oder Zweifel in mir aus? Was blockiert mich? Und wie kann ich diese Blockaden bestmöglich aus dem Weg räumen?“

Auch wenn viele Herausforderungen nämlich schrecklich einzigartig scheinen („Nur ich habe dieses Problem!“, „Sicher fällt das hier nur mir so schwer!“), lassen sich im zeitlichen Verlauf eines Promotionsprojekts drei typische Krisen erkennen, die fast jede/r einmal erfährt.

In welcher davon hast du dich denn schon wiedergefunden?

1. Die Materialkrise

 

Du hast dein Dissertationsprojekt voller Elan gestartet. Ein spannendes Themenfeld war rasch gefunden und du hast begonnen, dich in die einschlägige Literatur, in Theorien, Modelle, Quellen und Studien einzuarbeiten.

Aber immer mehr beschleicht dich jetzt ein dumpfes Gefühl: Wie sollst du das alles unter einen Hut bringen? Das Themenfeld erscheint dir zunehmend riesig und du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Willkommen am Höhepunkt der ersten Krise einer Promotion: der Materialkrise.

Du hast dir bisher einen ersten Überblick über dein Feld verschafft und es ist ganz normal, dabei auch mal ein Gefühl von Überforderung und Planlosigkeit zu empfinden.

Um jetzt nicht den Mut zu verlieren und dein junges Promotionsprojekt gleich wieder in den Wind zu schießen, braucht es eine klare Linie für dein weiteres Vorgehen. Was wirst DU in deinem Projekt wirklich behandeln müssen, was kannst du beiseite lassen? Was ist für dein Forschungsvorhaben wirklich relevant, was „nur“ interessant?

Gespräche mit deiner Betreuungsperson können helfen, diese Vielzahl an offenen Fragen zu sortieren und in ein handhabbares Projekt zu übertragen. Denn jetzt geht es darum, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen und eine klare Linie für dein Projekt festzulegen.

Du verlierst dich gefühlt von Tag zu Tag mehr in deinem eigenen Dissertationsprojekt? Keine Panik!

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Die Materialkrise ist überwunden und du fühlst dich wieder sattelfest in deinem Projekt? Gut so, denn schon bald könnte die nächste Krise auf dich warten…

 

2. Die Relevanzkrise

 

„Wen interessiert das denn überhaupt?!“ 🙁

Etwa ab der Hälfte des Projekts stellen sich viele Promovierende immer öfter Fragen nach der Relevanz ihrer Forschung. Wo leistet diese Arbeit denn wirklich einen Beitrag für die (Fach-)Welt? Sind die bislang vorzeigbaren Ergebnisse tatsächlich so bahnbrechend wie vollmundig im Research Proposal angekündigt wurde? Was, wenn die eigene Arbeit von FachkollegInnen als uninteressant oder irrelevant eingestuft wird?

Spätestens jetzt wird Vielen bewusst, dass sie – anders noch als mit ihren studentischen Abschlussarbeiten – mit der Dissertation in einen Fachdiskurs eintreten werden. Das bedeutet unter anderem auch, dass fremde Personen diese Doktorarbeit lesen und darüber urteilen werden.

Die Relevanzkrise ist entsprechend oft auch von blockierendem Perfektionismus geprägt: Um möglichst keine Angriffsfläche für KritikerInnen zu bieten, wird jetzt so viel wie möglich in das Projekt gepackt. Besser nach allen Richtungen hin absichern…

Die Last des Relevanzanspruchs kann dein Weiterkommen aber massiv beeinträchtigen. Deshalb gilt jetzt: Alleine im stillen Kämmerlein vor eventueller fachlicher Blamage zu zittern, hat noch keine Dissertation vorangebracht.

Was beim Überwinden der Relevanzkrise helfen kann, ist vielmehr ein bewusster Austausch mit der Fachcommunity: Feedbackrunden mit BetreuerInnen und KollegInnen zum Beispiel, in denen du deine ersten Ergebnisse diskutieren kannst. Auch Vorträge bei Fachtagungen, in Kolloquien oder in DoktorandInnen-Seminaren helfen dabei, die eigene Forschung sichtbar zu machen und selbstbewusst in den Fachdiskurs einzubetten.

So erkennst du, welche deiner Erkenntnisse nur für DICH schon selbstverständlich und banal sind – für andere aber noch ganz neu und wertvoll. Und du überwindest mehr und mehr die Sorge, dass deine Arbeit zu wenig Gehalt haben könnte.

Eben erst aus der Relevanzkrise aufgetaucht, wartet aber noch eine letzte Krise auf dich: die Abschlusskrise.

3. Die Abschlusskrise

 

Kurz vor dem Abschluss erfahren viele Promovierende nochmals Zweifel und Unsicherheiten, vor allem in Hinblick auf Fragen der persönlichen und akademischen Zukunft. Was folgt nach dem Abschluss der Dissertation? Erwartet dich bereits eine verlockende neue Stelle oder der nächste Karriereschritt? Oder gähnt nach dem Ende der Promotion ein großes, einschüchterndes Loch?

Nicht selten wird jetzt der Abschluss unverhältnismäßig lange hinausgezögert. Nur noch ein Monat länger, dann ist die Arbeit wirklich fertig. Kennst du vielleicht…?

Ja, die Abschlusskrise verlangt einen der schwierigsten Schritte: den Mut, den Sack zuzumachen. Darauf zu vertrauen, dass die vielen Jahre an Arbeit angemessen in deinen Text eingeflossen sind und dein Projekt jetzt zu einem Abschluss kommen kann.

Was hier helfen kann, ist der bewusste Blick auf die Zeit nach der Promotion. Was sind deine nächsten Schritte – akademisch, beruflich und privat? Was wird für dich (wieder) möglich sein, wenn dieses Projekt hier erfolgreich abgeschlossen ist?

Spätestens jetzt wäre auch ein guter Zeitpunkt, dir ein Dokument anzulegen, in dem du weiterführende Ideen für Vorträge, Papers oder Forschungsanträge notierst, die sich aus deinem aktuellen Projekt ergeben haben.

So bezwingst du den lähmenden Anspruch, schon jetzt ALLES zu deinem Fachthema abzuhandeln und legst dir eine motivierende Rutsche in deine künftige Forschung.

Du siehst: egal in welcher Krise deiner Promotion du vielleicht gerade steckst, die Frage „Dissertation abbrechen oder durchziehen“ lässt sich oft schon mit kleinen Eingriffen auflösen. Und mit großer Wahrscheinlichkeit kommst du danach umso besser und motivierter voran.

Das kannst du nicht recht glauben? Du hast dich ziemlich in deinem Projekt verfangen und spielst manchmal schon mit dem Gedanken, die Promotion abzubrechen?

Vielleicht kann ich dir ja helfen und es ist noch nicht alles verloren!

In meinen Einzelcoachings für Promovierende gehen wir den individuellen Hürden in deinem Projekt auf den Grund und entwickeln Strategien, wie auch du wieder mit Klarheit, Strategie und Schwung vorankommst. Ich glaube nämlich fest daran, dass JEDES Promotionsprojekt auf Schiene zum erfolgreichen Abschluss kommen kann.

Hier findest du alles zu meinen Angeboten für Promovierende!

Lass mir eine Nachricht da und wir sehen in einem kostenlosen und unverbindlichen Erstgespräch, wie ich dir helfen kann! Ich freue mich, von dir zu hören 🙂

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