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12.07.2021

Die richtige Betreuung für deine Doktorarbeit finden und gewinnbringend gestalten

 

Willst du an einer Universität im deutschsprachigen Raum promovieren, brauchst du dafür in der Regel eine Betreuungsperson (auch Doktormutter/Doktorvater genannt). Diese steht für fachliche Fragen zur Verfügung, gibt Rückmeldungen auf den entstandenen Text und stellt so sicher, dass deine Qualifikationsschrift „Dissertation“ den akademischen Standards deiner Disziplin entspricht.

Das alles hat zur Folge, dass deine Betreuungsperson eine kontinuierliche Begleitung in deinem Dissertationsprojekt übernimmt – und diese Zusammenarbeit will gut überlegt sein.

Wie du also einen Betreuer oder eine Betreuerin für deine Dissertation findest und wie du euer Betreuungsverhältnis von Anfang an gewinnbringend gestaltest, erfährst du hier.

In diesem Artikel zeige ich dir:

  • wie du die Suche nach einer Betreuungsperson anlegen kannst,
  • worauf du achten solltest, um ein konstruktives Betreuungsverhältnis sicherzustellen
  • und was du bereits zu Beginn der Betreuung unbedingt abklären solltest.

3 Wege, um eine/n BetreuerIn für deine Doktorarbeit zu finden

 

Bei der Suche nach einem Doktorvater bzw. einer Doktormutter steht eine Frage an erster Stelle: wer darf überhaupt eine Doktorarbeit betreuen?

Dies ist in den verschiedenen Promotionsordnungen und -satzungen festgeschrieben und kann daher von Hochschule zur Hochschule unterschiedlich geregelt sein. Grundsätzlich gilt aber: UniversitätsprofessorInnen, sowie habilitierte MitgliederInnen einer Universität (wie etwa AssistenzprofessorInnen und PrivatdozentInnen) können Doktorarbeiten an dieser Universität und in ihrem jeweiligen fachlichen Kompetenzbereich betreuen.

Für dich bedeutet das, dass die Entscheidung über eine Betreuungsperson immer im Zusammenhang mit zwei weiteren Entscheidungen getroffen werden muss:

  1. In welchem Fachbereich willst du dein Thema verorten?
  2. An welcher Universität soll dein Promotionsvorhaben angesiedelt werden?

 

Das Zusammenspiel dieser drei Faktoren „Universität – Fachbereich – Betreuungsperson“ ist essentiell zu berücksichtigen. Denn jeder Eckpfeiler, den du festlegst, grenzt deinen Entscheidungsspielraum für die anderen ein Stück weit ein.

Lass uns das an drei Beispielen festmachen.

Du willst jedenfalls an Universität X promovieren – und nirgendwo sonst? Dann musst du zuerst einmal kontrollieren, welche Institute und Lehrstühle es dort überhaupt gibt. Im nächsten Schritt kannst du dich für einen Fachbereich entscheiden, der für dich inhaltlich besonders interessant erscheint. Bei der Wahl einer Betreuungsperson steht dir dann aber in der Regel nur mehr eine Handvoll an Personen zur Wahl, die du als BetreuerInnen anfragen könntest.

Der Weg, den du hier gehst: Universität ⇾ Fachbereich ⇾ Betreuungsperson

 

Du willst unbedingt zur spannenden Schnittstelle von Fachbereich Y und Fachbereich Z promovieren? Dann gibt es im deutschsprachigen Raum vielleicht nur einige wenige ExpertInnen, die für eine Betreuung in Frage kommen. Willst du mit einem/r von ihnen zusammenarbeiten, wirst du dein Thema an deren Universität anmelden müssen.

Der Weg, den du hier gehst: Fachbereich ⇾ Betreuungsperson ⇾ Universität

 

Du willst deine Dissertation jedenfalls von einer Person betreuen lassen, mit der du bereits persönlich bekannt bist und weißt, wie er/sie „tickt“? Dann gehst du von deinem persönlichen Netzwerk aus: wen kennst du? Mit wem hast du in der Vergangenheit bereits erfolgreich zusammengearbeitet? Im nächsten Schritt kannst du recherchieren, wer aktuell zu welchen Themenschwerpunkten forscht und in wessen Fachbereich du dir eine Promotion vorstellen könntest. Auch in diesem Fall ergibt sich daraus im letzten Schritt, an welcher Universität du promovieren musst.

Der Weg, den du hier gehst: Betreuungsperson ⇾ Fachbereich ⇾ Universität

 

Du siehst: verschiedene Vorgehensweisen haben unterschiedliche Auswirkung darauf, wer für die Betreuung deiner Doktorarbeit überhaupt in Frage kommen wird. In der Regel werden am Ende all dieser Überlegungen nur einige wenige potentielle BetreuerInnen übrig sein, mit denen du in ein Gespräch über die Betreuung deines Projekts treten kannst.

Hast du also schon eine konkrete Universität oder einen Fachschwerpunkt ins Auge gefasst? Wenn ja, nutze sie als Ausgangspunkt für die Suche nach einem Betreuer/einer Betreuerin.

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Wie du von Anfang an ein konstruktives Betreuungsverhältnis sicherstellst

 

Mit der Herangehensweise, die ich dir eben gezeigt habe, wirst du eine Handvoll an möglichen Betreuungspersonen für deine Dissertation ausmachen, mit denen du erste Gespräche vereinbarst. Nun geht es einen Schritt tiefer: nämlich in die Entscheidung, wer nun für dich und dein konkretes Projekt die bestmögliche Begleitung darstellt.

Dabei sind zwei Überlegungen wichtig.

  1. Welche Form der Betreuung wünschst du dir? Was sind deine Erwartungen an das Betreuungsverhältnis? Wie kannst du sie frühzeitig abgleichen lassen?
  2. Auf welche Qualitäten solltest du bei einer möglichen Betreuungsperson achten, um dich vor unerfreulichen Überraschungen zu schützen?

Gegenseitige Erwartungen an das Betreuungsverhältnis abklären

Viele Betreuungsverhältnisse geraten irgendwann ins Wanken, weil unausgesprochene Erwartungen und Irritationen einander in die Quere kommen. Dem lässt sich entgegenwirken, wenn du bereits bei der Suche nach einem Doktorvater bzw. einer Doktormutter einige grundlegende Fragen zu deinen Erwartungen an das Betreuungsverhältnis reflektierst und abklärst.

Relevant kann hier zum Beispiel sein:

  • Wie häufig willst du deine Betreuerin treffen? Sollen regelmäßige Meetings veranschlagt werden oder reicht es dir, nach Bedarf Treffen zu vereinbaren, wenn konkrete Fragen aufgetaucht sind?
  • Wie viel Unterstützung suchst du bei der Entwicklung deiner inhaltlichen Linie? Willst du größtmögliche Freiheit, um dein Thema nach deinen eigenen Vorstellungen umzusetzen? Oder wäre es dir lieber, dass deine Betreuerin sich hier aktiv einbringt und dir – wo nötig – konkrete Orientierungshilfe leistet?
  • Wie eng möchtest du deinen Betreuer bei der Textproduktion an deiner Seite haben? Willst du gerne kapitelweise Textteile besprechen? Oder eher den gesamten Text selbstständig fertigstellen und erst dann Feedback einholen?
  • Soll sich die Betreuung auf die Dissertation selbst beschränken oder suchst du einen Mentor, mit dem du auch weitere Schritte deiner wissenschaftlichen Laufbahn besprechen und auf Schiene bringen kannst (etwa Antragsstellungen, Fachvorträge und Publikationen)?

Alles das sind Fragen, zu denen du und deine Betreuungsperson sehr unterschiedliche Ansichten haben könnt. Manche BetreuerInnen wollen in die von ihnen betreuten Projekte eng eingebunden werden, andere erwarten eine weitgehend eigenständige Durchführung des Projekts und möchten hier so wenig wie möglich involviert sein.

Besprich daher möglichst frühzeitig mit potentiellen BetreuerInnen, wie sie zu den obenstehenden Fragen stehen – und kontrolliere, mit wem du am besten auf einer Linie bist.

Worauf du bei der Wahl eine/r BetreuerIn noch achten solltest

Zuletzt kannst du schon während der Suche nach einer Betreuungsperson auf einige persönliche Qualitäten achten. Neben der fachlichen Expertise deiner Doktormutter bzw. deines Doktorvaters werden diese euer Betreuungsverhältnis nämlich nachhaltig beeinflussen.

Die wahrscheinlich wichtigste – und gleichzeitig am häufigsten unterschätzte – ist: Erreichbarkeit.

Professorin X ist die unangefochtene Koryphäe in deiner Disziplin – aber so vielbeschäftigt, dass von fünf deiner E-Mails drei unbeantwortet bleiben und du bei jedem eurer Treffen von Neuem erklären musst, wer du überhaupt bist und woran du arbeitest? Noch ehe du deine dringlichsten Anliegen und Fragen zur Sprache bringen konntest, muss deine Doktormutter meist schon wieder los in die nächste Sitzung?

Nicht ideal.

Viele ProfessorInnen sind in einen intensiven akademischen Alltag eingebunden, in dem die Betreuung von Promovierenden nur eine von unzähligen Rollen spielt. Das kann dazu führen, dass deine Doktormutter/dein Doktorvater viel loser in dein Projekt eingebunden ist, als du erwartet und vielleicht erhofft hattest.

Sollte dir eine eher enge, persönliche Begleitung also ein Anliegen sein, achte frühzeitig darauf, wie gut deine gewünschte Betreuungsperson für dich erreichbar ist. Wie lange dauert es, eine Antwort auf eine Nachricht zu erhalten? Wie kompliziert ist es, einen Termin für ein Treffen zu vereinbaren? Wie kurz angebunden ist die Person im persönlichen Gespräch?

Wenn du die Möglichkeit hast, kannst du auch ehemalige DoktorandInnen der Person um ihre diesbezüglichen Erfahrungen bitten, um eine umsichtige Entscheidung treffen zu können. So vermeidest du enttäuschte Erwartungen, Irritation und Frust.

Zuletzt sind auch Sympathie und gegenseitige Wertschätzung nicht zu vernachlässigen.

Nein, ein Betreuer muss nicht dein bester Freund werden.

Aber grundsätzliche, gegenseitige Sympathie ist ein wichtiger Grundstein für ein fruchtbares Betreuungsverhältnis. Sie stellt sicher, dass dein Doktorvater bzw. deine Doktormutter und du euch in einem kollegialen und konstruktiven Austausch gegenübersteht – nicht in einem demotivierenden, hierarchischen Gefälle.

Nur ein gegenseitig wertschätzender Umgang ermöglicht dir, Zweifel und Bedenken offen zu thematisieren – sei es zur inhaltlichen Entwicklung deines Themas, zu deiner persönlichen Rolle im Umfeld „Wissenschaft“, zu Schreibblockaden, Finanzierungsschwierigkeiten oder anderen Herausforderungen, die im Lauf der Promotion einmal auftauchen könnten.

Dann einen Raum für authentische Kommunikation vorzufinden, kann der entscheidende Hebel sein, der letztlich über den Erfolg deines Projekts entscheiden wird.

Im Fall des Falles ist es daher – und das ist der letzte Rat, den ich dir geben will – empfehlenswerter, dich für eine Betreuungsperson zu entscheiden, die dir zugewandt und auf Augenhöhe begegnet. Nicht für die aufbrausende Koryphäe deines Fachbereichs, in deren Büro du vor Ehrfurcht und Versagensangst zur Salzsäule erstarrst.

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