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Fokus + Produktivität Rahmenbedingungen + Ressourcen
13.10.2020

5 Schreibgewohnheiten, die du als WissenschaftlerIn etablieren solltest

 

„Seit ich diese Assistenzstelle an meinem Institut angetreten habe, komme ich fast gar nicht mehr mit meiner Dissertation voran!“

Diesen Satz höre ich so oder so ähnlich häufig von meinen KundInnen.

Dicht gefolgt von „Seit ich mir ein ganzes Semester dafür freigeschaufelt habe, komme ich fast gar nicht mehr mit meiner Dissertation voran!“

 

Paradox, oder?!

 

Wie können sich die genauen Gegensätze von Rahmenbedingungen beide problematisch auf ein produktives Vorankommen in einem Schreibprojekt auswirken? Was ist es, das in beiden Fällen das Arbeiten erschwert und den Fortschritt verlangsamt? Und wie findet man die goldene Mitte, in der wissenschaftliches Arbeiten tatsächlich fokussiert, zügig und mit Leichtigkeit von der Hand geht?

Um das zu beantworten zeige ich dir in diesem Artikel fünf Gewohnheiten, die dein Arbeiten optimal unterstützen und dazu verhelfen werden, dass du wieder Herr oder Frau über deine Schreibproduktivität wirst. Mit diesen Schreibtipps wird dir das Schreiben deiner Dissertation direkt viel leichter fallen.

In diesem Artikel zeige ich dir

  • welche Produktivitätsblocker beim Schreiben du kennen und umgehen solltest,
  • welche Strategien besonders wertvoll sind, um in produktives Arbeiten einzutauchen
  • und wie du diese Ansätze in deine eigene Schreibpraxis integrierst.

5 Schreibtipps für deine Dissertation

 

1. FINDE EINEN INSPIRIERENDEN ORT ZUM SCHREIBEN

 

Ich habe unter anderem schon hier darüber geschrieben und kann es auch jetzt nur wieder unterstreichen: einen Schreibort zu finden, der dich inspiriert und zum Schreiben anregt, ist mitunter der entscheidende Faktor, ob dein Schreiben eine grundsätzlich positive Erfahrung wird oder du dich täglich dazu überwinden musst.

Wissenschaftliche Schreibarbeit muss nicht in einem Büro oder in einer Bibliothek erledigt werden – bleib nur dort, wenn genau dieses Setting für dich wirklich gewinnbringend und produktiv ist.

Ansonsten werde kreativ, ganz verschiedene Schreiborte kennenzulernen und den für dich perfekten zu finden. Kaffeehaus, Parkbank, Zug, Waschsalon – erlaubt ist, was für DICH funktioniert!

 

2. RESERVIERE DIR FESTE SCHREIBZEITEN

 

Gleichzeitig – und das am besten 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche – für alles bereitzustehen, sorgt nur für Frust, Ausgelaugtheit und Überforderung. Sowohl wenn du mit zahlreichen anderen Verpflichtungen eingespannt bist, als auch wenn das Schreiben deiner Doktorarbeit deine Haupttätigkeit ist, ist es also empfehlenswert festgelegte Zeitfenster für dein Schreibprojekt zu definieren.

Am besten schreibst du diese Zeitfenster für dein Dissertationsprojekt in deinen Kalender und blockst sie wie andere Termine.

Das schafft zum einen eine höhere Verbindlichkeit, dich zu diesen Terminen auch wirklich deiner Arbeit zu widmen. Zum anderen stehst du anschließend gedanklich gelöst für andere Aufgaben zur Verfügung – und kannst diese dann ebenso gewissenhaft erledigen.

 

3. PRIORISIERE DEIN SCHREIBEN

 

Da sitzt du jetzt also an deinem selbstgewählten Schreibort zu deiner dafür vorgesehenen und geblockten Zeit und willst mit Elan durchstarten.

Aber dann ploppt noch eine wichtige Email auf, die du dringend beantworten solltest. Gerade als du die Email abgeschickt hast, läutet das Telefon: eine Kollegin hat eine Frage zu einer anstehenden Fachtagung. Im Zuge des Gesprächs fällt dir ein, dass du selbst noch dein Zugticket für den Tagungsbesuch buchen solltest – schnell das auch noch erledigt und dann aber wirklich an die Arbeit!

Kommt dir das bekannt vor?

Allzu oft vergeht ein Großteil der Zeit, die du vielleicht für deine wissenschaftliche Arbeit vorgesehen hast, letztlich mit einer Vielzahl an anderen Aufgaben – kleinere und größere administrative To Dos, Emails, Recherchen, Erledigungen,…

Die mögen alle ihre Berechtigung und Wichtigkeit haben, aber frag dich ehrlich: müssen sie wirklich jetzt erledigt werden?

Geh mit deinen Schreibzeiten um, wie mit einem kostbaren Schatz (denn in unserer modernen Welt voller Ablenkungen und Unterbrechungen sind sie das!) und schaffe aktiv einen Rahmen, in dem du konzentriert und fokussiert arbeiten kannst.

Vielleicht heißt das, für zwei Stunden dein Telefon lautlos zu schalten, automatische Emailbenachrichtigungen zu deaktivieren oder überhaupt deinen Computer vom WLAN zu trennen, wenn du es gerade nicht benötigst.

Jetzt geht es um dich und deine Dissertation – alles andere kann warten!

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4. KENNE DEIN ZIEL

 

Gerade wenn du mit kleineren Zeitfenstern arbeitest, ist es sinnvoll und hilfreich, dir ein konkretes Ziel zu setzen, das du heute erreichen willst. So hast du moderaten Druck, dich jetzt wirklich deiner Arbeit zu widmen.

Je nach Arbeitsphase könnte ein solches Ziel zB sein:

  • eine bestimmte Anzahl an Daten/Dokumenten/Unterlagen zu sichten
  • eine bestimmte Datenbank zu durchforsten
  • eine bestimmte Anzahl an Rohtextseiten zu schreiben
  • eine bestimmte Textmenge zu überarbeiten/korrekturzulesen
  • einen bestimmten Fachartikel zu lesen und zu exzerpieren

 

Vielleicht wirst du erst ein Gespür dafür bekommen müssen, welche Aufgaben für welchen verfügbaren Zeitrahmen adäquat bemessen sind. Das ist okay!

Wichtiger als die Frage, ob du an jedem einzelnen Tag dein Ziel vollständig erreicht hast, ist, dass du dir überhaupt eines setzt. Produktivität lässt sich nämlich viel besser aktivieren, wenn du ein Ziel vor Augen hast, auf das du hinarbeitest und das du erreichen willst.

 

5. PREPARATION IS KEY

 

Es ist ärgerlich, wenn du in deine konzentrierte Arbeitsphase starten willst, aber nach wenigen Minuten bemerkst, dass dir etwas Wichtiges fehlt. Schon bist du aus der Konzentration gerissen und es vergeht wertvolle Zeit, bis du wieder in den Fokus zurückfindest.

Mach es dir also zur Angewohnheit, am Anfang einer Arbeitsetappe kurz zu kontrollieren, was du heute alles brauchen wirst und entsprechend bereitzulegen. Dazu gehören neben einem Computer (mit geladenem Akku oder in Nähe einer Steckdose) und anderen Schreibunterlagen, wie deinem Forschungsjournal und einigen Stiften, natürlich die heute benötigten Bücher oder Kopien.

Und auch Wasser und Kaffee sollten bereitstehen, wenn es dir wichtig ist!

 

Mit diesen fünf neuen Gewohnheiten kannst du deine Arbeitsweise wirklich revolutionieren – egal ob du im Moment gefühlt zu wenig oder zu viel Zeit für deine Dissertation zur Verfügung hast. Du schaffst einen Rahmen, in dem du bewusst dein Dissertationsprojekt in den Vordergrund stellst und sorgst für optimale Bedingungen, diese Zeit nicht nur produktiv sondern auch freudvoll zu nutzen.

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